Finanztipps für Frauen: 4 wichtige Grundsätze für Investitionen am Kapitalmarkt

Nur jede fünfte Frau investiert in den Vermögensaufbau – dabei haben die Themen Finanzen und Geldanlage angesichts von Lohnungleichheit und geschlechterspezifischen Rentenlücken noch einmal eine besondere Bedeutung. In diesem Artikel fassen wir die Hintergründe und die vier wichtigsten Grundsätze der Geldanlage zusammen.

Das Wesentliche in Kürze

  • Mit den richtigen Geldanlagen können Frauen die finanziellen Folgen der „Gender Pay Gap“ und der „Gender Pension Gap“ abfedern.
     
  • Vor der Geldanlage am Kapitalmarkt ist  es – unabhängig vom Geschlecht – sinnvoll, eine ideale Ausgangssituation zu schaffen. Das heißt unter anderem, die eigenen Finanzen durchzugehen, alle laufenden Ausgaben festzuhalten und den tatsächlich verfügbaren Anlagebetrag zu ermitteln. Zudem sollte eine finanzielle Reserve vorhanden sein.

  • Da Frauen wegen durchschnittlich 18 % weniger Stundenlohn gegenüber Männern eventuell weniger Geld zum Anlegen haben, ist es umso wichtiger, vorab eine passende Anlagestrategie zu erarbeiten.

  • Langfristige Investitionen und eine ausreichend breite Diversifikation des Anlageportfolios können die Risiken der Geldanlage minimieren. 

Warum ist Geldanlage auch für Frauen so relevant?

4,46 € – das ist laut Statistischem Bundesamt und einer Erhebung für das Jahr 2023 der durchschnittliche Betrag, den Frauen pro Stunde weniger verdienen als Männer. Die Rede ist von der „Gender Pay Gap“ und damit einem Thema, das seit Jahren diskutiert wird. Die angegebenen 4,46 € pro Stunde entsprechen durchschnittlich einem um 18 % geringeren Stundenlohn für Frauen gegenüber Männern. Der Grund dafür sind vertragliche Ungleichbehandlungen, schlechte Verhandlungsspielräume sowie generell schlechtere Aufstiegschancen, die für Frauen nach wie vor in vielen Unternehmen zur Tagesordnung gehören. 

„Gender Pay Gap“ wird zur „Gender Pension Gap“

Ein weiteres Thema, das teilweise darauf aufbaut, ist die „Gender Pension Gap“, also eine geschlechtsspezifisch niedrigere Altersrente oder sogar Altersarmut. Einerseits führt ein niedrigerer Stundenlohn logischerweise zu einem niedrigeren Gesamteinkommen und somit zu dauerhaft niedrigeren Renteneinzahlungen. Anderseits sind auch Familiengründungen und -zuwachs ein Thema. 

Mit Kindern und entsprechender Elternzeit kommt es zu Karriere-Unterbrechungen. Danach entscheiden sich viele Mütter – rein statistisch gesprochen –, zugunsten des Kindes und der Familie eine Teilzeit- statt Vollzeitstelle anzunehmen. Auch das geht mit einem insgesamt niedrigeren Einkommen einher, das sich auf die „Gender Pension Gap“ auswirkt, während die Väter meist in Vollzeit weiterarbeiten und Karriere- sowie entsprechende Gehaltssprünge hinlegen. 

Welche Grundlagen sind bei der Geldanlage für Frauen entscheidend?

Da das Thema Geldanlage keine Geschlechterfrage ist, haben Frauen dabei auch keine anderen Grundlagen zu beachten. Es sind die gleichen Grundlagen, die für alle Anlegerinnen und Anleger relevant sind: 

Schritt 1: Ideale Ausgangssituation schaffen und Finanztipps anwenden

Der wichtigste Grundsatz für Frauen und Männer gleichermaßen lautet: „Legen Sie nur Geld an, das auf lange Sicht übrig ist und das Sie nicht brauchen werden.“ Und das setzt voraus, vor der Geldanlage die richtige Ausgangssituation zu schaffen. 

Um herauszufinden, wie viel Sie tatsächlich anlegen können, ist es zunächst sinnvoll, die eigenen Finanzen zu analysieren und alle regelmäßigen Kosten festzuhalten sowie zusammenzurechnen. Dabei werden oft auch Einsparungspotenziale deutlich, die Sie in Zukunft nutzen können, um die Finanzen zu verbessern. 

Das Ergebnis ziehen Sie von Ihrem regelmäßigen Einkommen ab. Und das Ergebnis ist dann wiederum der Anlagebetrag, den Sie theoretisch für die Geldanlage zur Verfügung haben – nach allen Aufwendungen für Lebenshaltung, Familie, eventuelle Verbindlichkeiten sowie Ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten. (Selbst, wenn das vielleicht „nur“ 50 € monatlich sind, kann das schon ein Anfang sein.)

Zusätzliche Finanztipps: Legen Sie die Regel fest, dass von zukünftigen Gehaltserhöhungen jeweils ein Drittel oder sogar die Hälfte in Ihren Anlagebetrag fließt. So können Sie diesen über die Zeit anheben, ohne Ihre Finanzen im Alltag unter Druck geraten zu lassen. Zudem kann es sich lohnen, zunächst eine „Testphase“ einzuleiten: 

Sehr sicherheitsbewusste Anlegerinnen entscheiden sich nun dafür, diesen Betrag erst einmal nur lose und verfügbar zurückzulegen. Das kann in mehrfacher Hinsicht sinnvoll sein: Einerseits bauen Sie sich – falls noch nicht vorhanden – eine finanzielle Reserve auf, die idealerweise 2-3 Netto-Monatsgehälter umfasst und auf das Sie jederzeit zugreifen können. Andererseits lässt sich auf diese Weise prüfen, ob die Rechnung mit dem Anlagebetrag und Ihren Finanzen tatsächlich aufgeht und Sie den Betrag allmonatlich langfristig für die Geldanlage aufwenden können. 

Danach können Sie investieren – entweder in Form einer Einmalanlage oder eines kontinuierlichen Sparplans. Die Unterschiede zwischen beiden Vorgehensweisen und was sich mehr eignen kann, lesen Sie hier: Sparplan oder Einmalanlage?  

Schritt 2: Passende Anlagestrategie definieren

Die Frage, ob Sie sich für einen Sparplan oder eine Einmalanlage oder eine Mischung aus beidem entscheiden sollten, ist Teil der Anlagestrategie. Auch das ist ein wichtiger Grundsatz der Geldanlage für Frauen wie auch für Männer: „Legen Sie Ihr Geld erst an, wenn Sie eine passende Anlagestrategie und dazu passende Geldanlagemöglichkeiten erarbeitet haben.“

Eine Anlagestrategie fasst zusammen, welche Geldanlagen sich gemäß Ihren finanziellen Zielen, dem dazugehörenden finanziellen Bedarf, dem verfügbaren Anlagezeitraum, dem verfügbaren Anlagebetrag und Ihrer Risikobereitschaft eignen. (Was das Risiko betrifft, gilt an den Kapitalmärkten: Je mehr Rendite eine Geldanlage potenziell verspricht, desto höher ist meist auch das Risiko.)

Ein finanzielles Ziel könnte beispielsweise sein, bei der späteren Altersrente die Differenz auszugleichen, die durch die „Gender Pension Gap“ entsteht. Vielleicht möchten Sie sich aber auch einen kostspieligen Wunsch erfüllen oder haben andere Ziele. Ist das Ziel jedenfalls klar, geht es darum zu ermitteln, wie viel Vermögen Sie bis wann zur Erreichung des Ziels brauchen. Das setzen Sie mit Ihrem verfügbaren Anlagebetrag und Ihrer Risikobereitschaft ins Verhältnis. Und daraus ergibt sich dann, welche Geldanlagen sich für Sie eignen können. 

Das können beispielsweise breit gestreute und kosteneffiziente ETFs sein oder auch Aktien, Anleihen oder Crowdfunding. Die Hauptsache ist, dass Sie verstehen, worin Sie investieren – und dass Sie Ihr Portfolio ausreichend diversifizieren. 

Schritt 3: Diversifikation einbeziehen

Was bedeutet „diversifizieren“? Der dritte Grundsatz der Geldanlage lautet: „Niemals alles auf eine Karte setzen.“ Anlegerinnen wie auch Anleger sollten immer in verschiedene Anlageklassen und innerhalb dieser in verschiedene Wertpapiere mit verschiedenen Branchen- und geografischen Schwerpunkten investieren. 

Je besser und breiter ein Portfolio diversifiziert ist, desto breiter können Anlegerinnen die Verlustrisiken streuen. Dadurch können Wertpapiere, die sich positiv entwickeln, solche Wertpapiere kompensieren, die einer Schwankung unterliegen und abrutschen. Diese Schwankungen sind am Kapitalmarkt ganz normal und je nach Anlageklasse stärker oder schwächer wahrzunehmen. Wer alles auf eine Karte setzt, ist den Schwankungen am stärksten unterlegen und riskiert umso höhere Verluste.

Anlegerinnen und Anleger müssen lediglich aufpassen, dass es bei der Diversifikation nicht zu Überschneidungen kommt. Ein Beispiel: Wer über einen ETF in den MSCI World investiert, der die Aktien der weltweit wertvollsten Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung enthält, und dann über einen weiteren ETF auch den S&P 500 hinzunimmt,, verursacht solch eine Überschneidung. Der MSCI World enthält zwar in der Tat die weltweit wertvollsten Unternehmen, doch kommen diese zu rund 70 % aus den USA. Der S&P 500 enthält die 500 am stärksten marktkapitalisierten Unternehmen der USA. Im Falle einer Marktschwankung in den USA würde der sehr stark ausgeprägte Nordamerika-Fokus also das gesamte Portfolio maßgeblich beeinflussen. 

Mehr zum Thema lesen Sie hier: Risikostreuung durch Diversifikation.

Und wo wir schon bei ETFs sind: Für Anlegerinnen, die ihr Portfolio diversifizieren möchten, können ETFs eine einfache, breit diversifizierte und besonders kosteneffiziente Geldanlage sein. Sie bilden meist einen schon vorhandenen Index und die Wertentwicklung der darin enthaltenen Aktien oder Anleihen nach. Das passiert automatisiert, sodass die laufenden Kosten, anders als etwa bei aktiv gemanagten Fonds, deutlich geringer sind. Während es bei Fonds schon mal weit über 2 % des Anlagevolumens im Jahr sein können, liegen ETFs zumeist bei weit unter 1 %, manchmal sogar nur 0,1 % wie bei Mintos. (Je kosteneffizienter eine Geldanlage ist, desto weniger wirken sich die Kosten auf erzielte Renditen aus.)

Mit Mintos einfach und schnell in ein weltweit diversifiziertes ETF-Portfolio investieren

Bei Mintos können Sie sehr einfach in bereits vorgefertigte und Ihrer Risikoneigung entsprechende ETF-Portfolios investieren, die weltweit diversifiziert sind – und zwar schon ab 50 €. In den Portfolios finden sich zu verschiedenen prozentualen Anteilen sowohl Aktien- als auch Anleihen-ETFs aus verschiedenen geografischen Regionen. Die laufenden Kosten umfassen durchschnittlich 0,1 % im Jahr. Sie zahlen keine Provisionen.

Schritt 4: Langfristige Investitionen vornehmen

Ein letzter Grundsatz, der für Anlegerinnen und Anleger gilt: „Je länger Sie investieren, desto geringer ist das Risiko eines Gesamtverlustes.“ Damit ist gemeint: Wer mindestens 10, 15, 20 Jahre Zeit mitbringt, statt nur wenige Jahre am Kapitalmarkt zu investieren, kann die Verlustrisiken abermals bedeutend reduzieren. 

Als wir über die Diversifikation sprachen, sprachen wir auch über kurzfristige Schwankungen, die an den Kapitalmärkten vollkommen normal sind. Je kürzer der Anlagehorizont ist, desto größer ist das Risiko, die Wertpapiere in einer Verlustphase verkaufen zu müssen. Und im Umkehrschluss: Je länger der Anlagehorizont ist, desto bequemer können Sie als Anlegerin die Schwankungen aussitzen. 

Dazu muss auch erwähnt werden, dass die Märkte nach historischen Daten auf lange Sicht wachsen. Jene historischen Daten sind zwar nur sehr begrenzt als Indiz für die zukünftige Wertentwicklung zu verstehen, zeigen aber das ganze Prinzip des Geldanlage-Markts: Die Kurse schwanken auf kurze Sicht und können auch mal unangenehme Entwicklungen vollziehen, die Märkte bewegen sich auf Dauer aber meist aufwärts. Genauer erklären wir das hier: Langfristige Investitionen.

Wer den Gedanken der Langfristigkeit verfolgt und ihn mit einer breiten Diversifizierung des Anlageportfolios kombiniert, kann die Verlustrisiken auf den gesamten Anlagezeitraum gesehen minimieren. Für Frauen, die bei der Geldanlage ein nur überschaubares Risiko eingehen und trotzdem eine bestmögliche Rendite erzielen möchten, kann das der Schlüssel sein. Hier sei auch noch einmal das finanzielle Ziel mit dem Ausgleich der „Gender Pension Gap“ erwähnt: Ein solches Ziel zur Altersvorsorge ermöglicht in der Regel eine langfristige Geldanlage, da der Anlagehorizont bis zum Renteneintritt entsprechend viele Jahre umfasst.

Geldanlage für Frauen: Mit dem richtigen Vorgehen einfach und zielgerichtet

Schon weiter oben haben wir es betont: das Thema Geldanlage ist keine Sache des Geschlechts. Wer die vier Grundsätze dieses Artikels befolgt und die richtigen Geldanlagemöglichkeiten für sich findet, kann als Frau oder auch als Mann erfolgreich investieren. Es ist wichtig, die eigenen Finanzen zu kennen, eventuell Finanztipps für eine bessere finanzielle Situation anzuwenden, eine Reserve zu haben und hinsichtlich der Geldanlage zu wissen, was man tut und worin man investiert. 

Für alle, die es besonders einfach und zielgerichtet haben möchten, können sich die Core-ETF-Portfolios von Mintos eignen. Hier investieren Sie ohne Provisionszahlungen in eine Auswahl von weltweit diversifizierten ETFs mit laufenden Gebühren von durchschnittlich nur 0,1 % im Jahr. Das Portfolio wird automatisch an Ihre Risikoneigung angepasst. Erfahren Sie jetzt mehr und investieren Sie noch heute.

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