Passives Einkommen: Wie erreiche ich finanzielle Freiheit?

Geld aufs Konto ohne Arbeit dank passivem Einkommen… Ist das ein wirklich realisierbares Konzept oder nur die Idee einer blühenden Fantasie? Sagen wir es so: Passives Einkommen ist realistisch. Aber: Es braucht viel Vorlaufzeit und den richtigen Ansatz. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es ankommt.

Das Wesentliche in Kürze

  • Alles Geld, das Sie mit Arbeitseinsatz verdienen, ist zusammengefasst Ihr aktives Einkommen. Geld, für das Sie nichts weiter tun, ist ein passives Einkommen.
  • Die meisten Ideen und Beispiele für passives Einkommen haben eigentlich nichts damit zu tun, weil man teils hart arbeiten müsste, um das Einkommen dauerhaft aufrechtzuerhalten.
  • Das einzige Einkommen, das wirklich passiv ist, sind regelmäßige Auszahlungen aus Kapitalvermögen.
  • Um das dafür gebrauchte Kapital aufzubauen, braucht es Zeit und Geduld.

Erklärung: Was ist passives Einkommen?

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihren normalen Job und erhalten Ihr normales monatliches Gehalt. Das ist Ihr aktives Einkommen. Und dann sind da noch weitere Einnahmen, die nebenher zustande kommen, und zwar ohne, dass Sie dafür so wirklich etwas tun müssen. Diese Einnahmen werden als passives Einkommen bezeichnet, das sich sozusagen fortwährend von allein generiert.

Doch wofür?

Hinter dem Wunsch des passiven Einkommens steht meist das Ziel, finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen. Das passive Einkommen soll einen guten Lebensstandard ermöglichen und einen gewissen Raum für Selbstverwirklichung geben. Man möchte sich idealerweise vollständig den Dingen widmen, die man liebt, ohne dafür erst mal 35, 40 oder noch mehr wöchentliche Stunden zu arbeiten.

Und ja: Auch, wenn sich das wie eine verblendete Illusion liest, ist das tatsächlich realisierbar:

Ideen: Wie können Sie passives Einkommen aufbauen?

Eine viel empfohlene Möglichkeit ist, ein möglichst skalierbares Produkt zu entwickeln, das sich wieder und wieder verkaufen lässt. Beispielsweise: Eigenes Wissen in einen vorab aufgezeichneten Onlinekurs oder ein Webinar verpacken; ein Buch schreiben; Merchandise mit eigenen Designs entwickeln.

Eine andere viel empfohlene Möglichkeit ist, eine Website oder einen anderen Kanal aufzubauen und durch Werbeeinblendungen, Kooperationen oder Affiliate-Provisionen Einnahmen zu generieren.

Und noch eine andere Möglichkeit ist, bei ausreichend Kapital eine Immobilie zu kaufen und zu vermieten – beziehungsweise Einnahmen durch Untermiete oder Vermietung von Gegenständen zu erzielen.

Wäre etwaiges Einkommen daraus wirklich passiv?

In der Theorie sind das alles funktionierende Ansätze. Doch Moment: Haben wir nicht vorhin festgehalten, dass ein Einkommen nur dann passiv ist, wenn man kaum etwas oder gar nichts dafür tun muss?

Korrekt. Und das ist der Knackpunkt: Natürlich können all diese Ansätze zu Einkommen in verschiedener Höhe führen. Doch sowohl vorab als auch später sind sie mit so viel Aufwand verbunden, dass man das Einkommen nicht als passiv bezeichnen kann. „Nebeneinkommen“ oder „Monetarisierung eines selbstständigen Projektes“ würde es mehr treffen.

Denn: Ein entwickeltes Produkt möchte dauerhaft vermarktet werden. Eine Website oder ein Kanal möchte dauerhaft aktualisiert, gewartet und gemanagt werden. Auch eine Immobilie möchte instand gehalten und verwaltet werden. Das alles ist nicht in einer Stunde gemacht. Stattdessen sind die Arbeitsmengen oft so groß, dass sie nicht mehr der Idee des passiven Einkommens entsprechen.

Eine Option zum Aufbau eines passiven Einkommens haben wir bisher aber ausgelassen: Geldanlagen. Und streng genommen sind sie die einzige Option, um ein wirklich passives Einkommen aufzubauen. Das Geld für sich arbeiten lassen, das spätere Ergebnis verdienen.

Geldanlage: Passives Einkommen durch Kapitalerträge?

Wer Geld anlegt, erzielt bestenfalls Kapitalerträge. Bei Anleihen oder Privatkrediten sind es beispielsweise Zinserträge, bei ETFs, Fonds oder Aktien sind es in erster Linie Gewinne (Renditen) dadurch, dass man Anteile mit einem höheren Erlös verkauft, als man sie vorher gekauft hat.

Wer über viele Jahre langfristig investiert, kann ein Vermögen aufbauen, das später monatliche Auszahlungen aus den Zinserträgen und Renditen ermöglicht. Hier sprechen wir in der Tat von einem passiven Einkommen, weil Sie dafür nichts tun müssen, außer die entsprechenden regelmäßigen Auszahlungen in die Wege zu leiten.

Wie viel Kapital braucht es, um ein nennenswertes passives Einkommen zu verdienen?

Die Frage ist natürlich, wie groß das Vermögen sein muss, um sich ein passives Einkommen auszahlen zu können, am besten ohne Kapitalverzehr. „Ohne Kapitalverzehr“ bedeutet, dass Sie das Geld nicht aufbrauchen, sondern dass es durch immer wieder neue Rendite sozusagen „nachwächst“.

Die Antwort auf diese Frage hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  1. Wie hoch soll das passive Einkommen sein?
  2. Wie hoch ist die weitere jährliche Rendite (durchschnittlich)?


Beispiel:

Wenn wir rein hypothetisch annehmen, dass Sie im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 5 % erzielen und sich ein passives Einkommen von 500 € wünschen, bräuchte es 123.250 € an Kapitalvermögen. Wenn es bei den 5 % Rendite bleibt und Sie sich monatlich 2.500 € auszahlen möchten, dann bräuchte es bereits an die 620.000 € an Vermögen. Wenn es statt 5 % nur 3 % Rendite pro Jahr wären, müssten Sie vorab die Million knacken.

Natürlich sind diese Beispiele sehr theoretisch und es kann niemand voraussehen, wie sich die Märkte in Zukunft entwickeln. Jedoch sind daran die Wechselwirkungen ablesbar, die sich zwischen den Auszahlungswünschen, der Rendite und dem vorhandenen Kapital ergeben. Nehmen wir nun also an, dass Sie mit dem Vermögensaufbau beginnen möchten: Was ist zu tun?

Vermögensaufbau: Wie können Sie passives Einkommen generieren?

Gestalten Sie mit Mintos Ihre finanzielle Zukunft: Mintos ist eine Anlageplattform, die Sie effektiv dabei unterstützen kann, die Vermögenswerte für ein passives Einkommen aufzubauen. Sie stellen Ihr Portfolio selbst zusammen: Aus Privatkrediten, Anleihen und / oder weltweit diversifizierten ETFs. Alles auf einer Plattform – einfach und sicher.

Anlagestrategie

Der erste wichtige Schritt ist, eine Anlagestrategie zu definieren. Im Rahmen dieser Anlagestrategie machen Sie sich zunächst Gedanken, wie hoch das spätere passive Einkommen sein soll (Anlageziel) und ab wann Sie es sich idealerweise auszahlen möchten (Anlagehorizont).

Auch die jährliche Rendite vor Kosten ist perspektivisch relevant, lässt sich aber nur hypothetisch annehmen. Im Internet finden Sie beispielsweise Entnahme-Rechner, mit denen man unterschiedliche Gegebenheiten simulieren kann.

Wenn Sie nun das in etwa erforderliche Kapital wissen, gilt: Je mehr Erspartes schon vorhanden ist und je mehr Sie monatlich investieren können, desto weniger Zeit müssen Sie unter Umständen einplanen, um das Kapital aufzubauen. Auch das ist Teil der Anlagestrategie: Was ist schon da, was ist monatlich übrig? Sind Sie schuldenfrei? Und existiert bereits eine sichere Rücklage von mehreren Nettomonatsgehältern für kurzfristigen Geldbedarf?

Beispiel:

Wir nehmen an, dass Sie die letzten beiden Fragen mit „Ja“ beantworten können. Ferner nehmen wir an, dass Sie 10.000 € sofort und dann monatlich 200 € investieren können. Sie entscheiden sich aufgrund der Kosteneffizienz für ein weltweit diversifiziertes ETF-Portfolio und bleiben 20 Jahre dran. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % p.a. würden Sie dann rein hypothetisch bei einem Vermögen von rund 115.000 € stehen. Wie wir vorhin festgehalten haben könnte das bereits zu einem passiven Einkommen von ein paar hundert EUR monatlich führen.

Kein passives Einkommen ohne Risiko

Ohne Vermögensaufbau an der Börse ist es tendenziell schwer, das für ein nennenswertes passives Einkommen benötigte Kapital aufzubauen. Und jener Vermögensaufbau geht auch bei noch so umfangreicher Diversifikation und Langfristigkeit mit Risiken einher. Es ist nicht vorhersehbar, wie sich die Kapitalmärkte entwickeln. Dessen müssen sich Anlegerinnen und Anleger stets bewusst sein.

Geht passives Einkommen auch ohne Startkapital?

Rein theoretisch ja. Wenn derzeit nichts Erspartes vorhanden ist, können Sie auch allein mit monatlichen Investitionen Vermögen aufbauen. Jedoch müssen Sie sich im Klaren sein, dass es für ein nennenswertes passives Einkommen schon sechsstellige Vermögenswerte brauchen kann. Nur mit monatlichen Investitionen kann es je nach Höhe länger dauern, die entsprechenden Vermögenswerte zu erreichen.

Mit ETFs zum passiven Einkommen?

ETFs sind vor allem für ihre Kosteneffizienz bekannt und beliebt. Die jährlichen Gebühren umfassen meist deutlich unter 1 % des Anlagebetrags. Und das ist angesichts weit höherer Kosten bei Fonds oder Direktinvestitionen in Aktien ein Alleinstellungsmerkmal.

Die geringeren Kosten erklären sich dadurch, dass ETFs passiv nachbildende, börsengehandelte Indexfonds sind. Sie nehmen sich in der Regel einen bestehenden Index vor – das könnte zum Beispiel der deutsche Leitindex DAX sein – und bilden ihn eins zu eins nach, um eine identische Wertentwicklung zu erzielen. Das passiert automatisiert. Somit haben ETFs gegenüber klassischen Fonds kein aktives Fondsmanagement – und das macht für Anlegerinnen und Anleger den kostentechnischen Unterschied. Mehr zum Thema ETFs lesen Sie in unserem Q&A rund um Investitionen in börsengehandelte Indexfonds.

Beim Vermögensaufbau für ein passives Einkommen kann es genau auf diesen Unterschied und den Kostenvorteil ankommen. Geringere Kosten bedeuten mehr übrige Rendite. Und mehr übrige Rendite kann sich positiv auf das vorhandene Kapital auswirken, womit ein potenziell höheres passives Einkommen drin ist.

Wie viel investieren?

Wichtig beim Vermögensaufbau ist, sich nicht zu übernehmen. Es sollte immer nur jenes Geld an der Börse investiert werden, das man für die nächsten Jahre definitiv nicht braucht. Nur so ist man in der Lage, die kurzfristigen Schwankungen an den Kapitalmärkten auszusitzen, ohne während eines potenziellen Tiefs Anteile verkaufen zu müssen. Für akuten Geldbedarf kann es sinnvoll sein, einen „Notgroschen“ in Höhe von mehreren Nettomonatsgehältern bereitzuhalten, der nicht investiert wird.

Passives Einkommen: Fazit

„Entwickeln und verkaufen Sie Produkte, betreiben Sie Websites, vermieten Sie Immobilien, …“: Für Einkommen können diese Ansätze durchaus sorgen. Mit passivem Einkommen haben sie aber nichts zu tun. Anders sieht es bei perspektivischen Auszahlungen aus vorhandenen Vermögenswerten aus.

Beim passiven Einkommen geht es darum, mit wenig oder gar keinem Aufwand Einnahmen zu generieren. Und genau das trifft zu, wenn man Vermögen besitzt und sich jeden Monat einen Teil davon auszahlen lässt, ohne es aufzubrauchen.

Das Stichwort dabei lautet „langfristiges und geduldiges Investment“. Denn um eine nennenswerte monatliche Auszahlung zu erzielen, braucht es eine Menge Kapital. Wer sich über die Ziele und den Anlagehorizont im Klaren ist, kann Geldanlagen auswählen, mit denen die Ziele erreicht werden können.

ETFs sind unter Anlegerinnen und Anlegern eine beliebte Option, da sie kosteneffizient sind und sich die Kosten somit nur wenig auf erzielte Renditen auswirken.

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